Manche können oder wollen am Heiligabend nicht in einen der vielen Gottesdienste gehen. Das ist schade, denn die weihnachtliche Stimmung und den Klang von vielen singenden Menschen kann die Zeitung leider kaum vermitteln.
Doch Sie sind herzlich eingeladen, mit diesem Zeitungs-Gottesdienst Ihre Erinnerungen an selbst erlebte Christ-Feiern aufleben zu lassen. Feiern Sie an Ihrem Esstisch oder auf dem Sofa. Schauen Sie auf Weihnachtsschmuck und eine brennende Kerze. Lesen und singen Sie gerne laut.
Beginn
Die Weisen aus dem Morgenland, die Hirten, ja, sogar Maria und Joseph ließen sich durch Botschaften einladen zum ersten Weihnachtsfest. Bei ihnen waren es entweder der Stern, die Engel oder der Befehl des römischen Kaisers. Lassen Sie sich einladen durch die Zeitung. Und so feiern wir gemeinsam Weihnachten - im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Gebet zu Beginn
Lass es für uns Weihnachten werden, Gott. Wir freuen uns darauf, die immer wieder beglückende Botschaft zu hören, dass Du uns Menschen ganz nahe sein willst und selbst als Kind in diese Welt gekommen bist. Wir freuen uns darauf, uns als Teil einer großen Gemeinschaft zu wissen, die jetzt versammelt ist in Kirchen und Wohnungen in der ganzen Welt.
Wir bitten Dich: Komm Du jetzt zu uns. Lass uns spüren, wie nahe Du uns bist und bleibst, jetzt und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Weihnachtsgeschichte aus Lukas 2
Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.
Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger.
Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.
Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.
Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.
Und alle, vor die es kam, wunderten sich über die Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten.
Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.
Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.
Lied Weihnachtsmedley - Predigt
Woran haben Sie gemerkt, dass Weihnachten ist? Was hat Sie dazu gebracht, diese Seite zu lesen, sich darauf einzulassen, auf diese Weise einen Gottesdienst mit zu feiern?
Mich fasziniert die Beobachtung, dass Gott auf ganz unterschiedliche Weisen die Menschen auf sein Kommen in die Welt, auf die Geburt von Jesus Christus aufmerksam macht. Sie erinnern sich: Die Hirten beobachten einen hellen Stern. Maria und Josph werden durch einen Befehl eines Kaisers gezwungen, nach Bethlehem zu reisen. Die Hirten werden von Engeln, also Boten Gottes besucht. Und niemand von ihnen wusste genau, was sie in Bethlehem erwarten würde.
Wir versuchen in dieser Zeit, es Gott nach zu tun und für dieses Fest einladende Signale zu senden. Wir schmücken die Straßen und Gärten mit weihnachtlichen Symbolen. Wir verzieren unsere Wohnungen und stellen einen leuchtenden Tannenbaum auf. Wir machen anderen Geschenke, hören besondere Lieder im Radio, gehen zu Weihnachtsmärkten.
Wichtig ist aber - damals wie heute - dass nicht die Einladung das Wichtige ist, sondern die Botschaft. Jene Erfahrung, die damals Maria und Josef, die Könige und die Hirten machten. Diese berührende Erfahrung, die es zu erleben gilt: Gott kommt in die Welt. Und er kommt anders als erwartet. Nicht als starker Herrscher, sondern als hilfsbedürftiges Kind.
Darüber lohnt es nachzudenken: Was ist die wichtige Botschaft, die für mich - die für Sie - von Weihnachten ausgeht? Lassen Sie sich davon erinnern, von all diesem Kerzenglanz, von aller Radiomusik und dem Geschenkpapier: Gott will uns nahe sein. Er will uns Freude schenken, Hoffnung und die Gewissheit, dass wir Menschen ihm wichtig sind. Die Könige, die Hirten, wir alle - natürlich gerade auch Sie.
Achten Sie nicht nur auf die einladenden Zeichen - sondern lassen Sie Ihr Herz berühren.
Fröhliche Weihnachten! Amen.
Lied O du fröhliche - Kollekte
"Wandel säen" lautet das Motto der diesjährigen Aktion von Brot für die Welt. In vielen Ländern arbeiten Helferinnen und Helfer daran, den Menschen vor Ort nachhaltige Landwirtschaft nahe zu bringen. Solche Ausbildung, verbunden mit der Bereitstellung von geeignetem Saatgut und Hilfsmitteln, bringt dauerhafte Hilfe und rettet viele vor Mangelernährung. Ihre kleine (oder große) Spende trägt dazu bei, den Hunger in der Welt zu verringern. Helfen Sie mit Ihrer Gabe! Vielen Dank!
Gebet
Gott, lass uns das Wunder von Weihnachten fühlen und entdecken. Sende uns Zeichen und Hinweise, die uns helfen, Dich und Deine wohltuende Nähe zu entdecken, die uns die Augen auftun für die kleinen Zeichen Deiner Nähe, die so wichtig für uns sein kann.
Gott, sende nicht nur mir die Sicherheit geliebt und wichtig zu sein - sende sie auch an alle, die diese Botschaft in diesen Tagen besonders brauchen. Sei bei den Menschen in Krisen- und Kriegsgebieten. Sei bei Hungernden und Kranken. Lindere die Schmerzen und die Trauer von Menschen in Not. Gott, lass uns erleben: Du bist in dieser Welt, Du bist uns nahe. Darum bitten wir Dich, Vater, Sohn und Heiliger Geist. Alles, was uns sonst noch bewegt, bringen wir vor Dich mit den Worten:
Vater Unser
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit, Amen.
Segen
So segne Euch in dieser weihnachtlichen Zeit Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Der Herr segne Dich und behüte Dich. Der Herr lasse leuchten sein Angesicht über Dir und sei Dir gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf Dich und gebe Dir Frieden. Amen.