Mitgegeben auf den Weg

06. September 2025

Wieder ertappe ich mich beim Blick auf mein Handy. Im Durchschnitt entsperren Deutsche ihr Gerät 80-mal am Tag, informieren mich die KI und das Internet. Die Bildschirmzeit liegt durchschnittlich zwischen 2,5 und 3,5 Stunden. Apps und Nachrichten werden gecheckt, es wird kommuniziert, Beiträge und Videos werden angeschaut. Das Handy ist unser ständiger Begleiter. Leider erreichen uns auf diesem Weg auch viele dramatische Bilder aus dem Weltgeschehen. Und schlimme Nachrichten werden weitergegeben, zum Beispiel über den Tod eines Menschen. Für mich fühlt sich das immer noch ein Stück weit befremdlich an und doch ist die Möglichkeit Realität, über einen Gruppenchat viele Menschen zu erreichen. Psalm 46 beschreibt das Leben mit all seiner zerstörerischen Gewalt – und doch findet sich gleich zu Beginn die Erfahrung der Geborgenheit in der Nähe Gottes: „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke“ (Psalm 46, Vers 2). Das ist der Monatsspruch für den diesjährigen September. Um – manchmal trotz allem – Zuversicht entwickeln zu können, braucht es Vertrauen, ein Fundament, das trägt. Für viele Menschen ist das ihr Glauben an Gott, aus dessen Zusage uns mit seiner Liebe und seinem Segen zu begleiten, sie Kraft und Hoffnung ziehen. Wie wäre es, wenn wir vor einem Blick auf das Smartphone jedes Mal kurz innehalten und gen Himmel blicken würden? Die Vergewisserung, dass Gott unsere Zuversicht und Stärke ist, würde, glaube ich, unseren Umgang mit all den Nachrichten der Welt verändern. Amen. 

Pastor Philipp Wollek, Kirchengemeinde Rethem

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