„Mitgegeben auf den Weg"

Nachricht 08. April 2016

Die Konfirmanden haben es gepackt!

Viel zu tun gab es im Konfirmandenunterricht. Die Jugendlichen haben Bibeltexte auf den Kopf gestellt, die 10 Gebote auf Herz und Nieren überprüft oder der Ewigkeit eine vorläufige Gestalt gegeben. Ab diesem Wochenende feiern sie nun an den drei kommenden Sonntagen ihre Konfirmation.  Der christliche Glaube liegt nun in ihrer Hand.  Selbständig werden die Jugendlichen ihn weiter ausprobieren müssen, aber das Handwerkzeug haben sie mitbekommen. Denn das war die gemeinsame Erfahrung von Konfirmanden und den Unterrichtenden: Christlicher Glaube lässt sich in die Hand nehmen und gestalten. Er ist keine vorgefertigte Schablone, kein festgefügter Inhalt, sondern wartet darauf persönlich entdeckt und angeeignet zu werden. Entsprechend offen und phantasievoll ging es in der Konfirmandenzeit zu. Ich bin immer noch etwas neidisch darauf. Wir mussten als Konfirmanden stillsitzen, zu hören und auswendig lernen, ja, wurden vor der Gemeinde abgefragt. Ein notwendiges Übel also, das wir über uns ergehen ließen. Für mich wurden die Worte von Jesus, das Abendmahl und die Kirche erst interessant, als ich selber aktiv werden konnte. Als Teamer in einer anderen Gemeinde habe ich staunend erlebt, was sich alles entdecken lässt, wenn man selber mitarbeiten darf. Gerne erinnere ich mich an heiße Diskussionen mit den Pastoren über Gott und die Welt.  Gerungen haben wir miteinander, wie wir die Abendmahlsfeier für Jugendliche ansprechend gestalten können. Die christliche Religion ist bunter und tiefergehend, als das grau in grau, das ich vorher erlebt hatte. Ein weites Feld hatte sich für mich aufgetan. Und ich wurde gebraucht und ernst genommen. Mir ist bewusst, dass das, was heute im Konfirmandenunterricht angeboten wird, nicht nur prickelnd und toll ist. Aber die, die nach ihrer Konfirmandenzeit als Teamer dabeigeblieben sind, sich in einem Teamertraining praktisch und theoretisch ausprobiert haben, die bringen frischen Wind in die Zeit mit den Konfirmanden. Im gemeinsamen Entwickeln der Unterrichtseinheiten, dem Streiten und Staunen über die angemessenen Schritte, bleiben wir lebendig bei der Sache. Es gilt immer wieder neu christlichen Glauben Gestalt zu geben und sich auf ihn einzulassen. Die Konfirmanden haben es hoffentlich so erlebt.  Ich bin jedenfalls dankbar für die Zeit voller interessanter Ideen und wunderbaren Entdeckungen beim gemeinsamen Tun und Machen.
   
Herbert Seevers, Pastor in Walsrode

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