Mitgegeben auf den weg

11. Mai 2024

Morgen ist der Sonntag Exaudi, das bedeutet: Höre! Der Sonntag zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten.
Ein Sonntag, wo es in vielen Kirchen deutlich weniger Gottesdienstbesucher gibt. Halt so ein Sonntag zwischen zwei Festen.
Dazwischen, so haben sich vielleicht auch die Jünger gefühlt. Nach Ostern diese Freude, dass Jesus wieder da war und nun nach dem endgültigen Abschied war da aber doch wieder ein kleines Loch. Doch die Zuversicht bleibt.
Dazwischen ist immer auch eine Umbruchzeit. Eine Zeit der Veränderung. Eine Zeit wo man noch Vorne schaut und doch in den Gedanken noch am Vergangenen hängt.
Das Hier und Jetzt wird manchmal nicht so richtig wahrgenommen.
Ich selbst war in der letzten Zeit viel krank zu Hause und nun steht die Reha an. Dazwischen ist noch einiges auf der Arbeit zu erledigen. Während dieser Zeit fiel mir mein Konfirmationsspruch ein. Er steht in Psalm 66: Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet.
Umbruchphasen sind auch geprägt von einer Unsicherheit. In so einer Umbruchphase habe ich übrigens auch meinen Konfirmationsspruch mir damals sehr bewusst ausgesucht. Im Gebet kann ich eben Gott alle meine Gedanken sagen, kann ich loswerden was mich beschäftigt und auch meine Zweifel haben dort Platz. Und Gott wischt es eben nicht weg, sondern trägt dieses Dazwischensein mit mir, mit uns zusammen. Er Hört, wie der Sonntag heißt.

Claudia Gürtler, Diakonin