Mitgegeben auf den Weg

04. Mai 2024

Soeben schwirrt ein Zitronenfalter an meiner Nase vorbei. Nicht unweit in den neu bepflanzten Blumentöpfen mit den Wunderblumen reibt sich eine Hummel mit Pollenstaub voll. Das erste Mal in diesem Frühjahr sitze ich unter dem Sonnenschirm meiner Terrasse. Ich genieße die Wärme und die Ruhe. Wie schön denke ich, dass du dir am Wochenende dafür Zeit genommen hast. Stolz blicke ich auf das Werk meiner Hände. Aus einer alten Palette ist ein Kräuterbeet entstanden, erste Tomaten reifen unter dem kleinen Gewächshaus und die Gartenmöbel sind von Herbstlaub und Dreck befreit. Natürlich ist es anstrengend gewesen, aber irgendwie auch wohltuend. Der Kopf war leer, die sonst so bekannte Unruhe weg und ein Rhythmus aus Lockern, Zupfen, Harken übernahm die Führung über meinen Körper, der sich am Abend umso mehr über das Hochlegen der Füße gefreut hat. Da blieb gerade noch Zeit für einen Seufzer: siehe, es war sehr gut!
„Das Werk seiner Hände“ die Bibel nennt so die Arbeit des Menschen, doch häufiger spricht sie damit von Gottes Schöpfung. Jetzt in der Sonne stelle ich mir noch einmal vor, wie Gott sich über mich freut, so wie ich über Schmetterling und Hummel. Einer unter vielen Menschen, die sich in seiner Schöpfung tummeln und dort, wo Gott behutsam Erde und Himmel voneinander trennte, wo Vögel singen und Pflanzen sprießen, seinen ganz eigenen Werken nachgehen kann.
Oder frei nach Coldmirror: Wenn du dich gesegnet fühlst, dass du dich gesegnet fühlst, fühlst du dich dann gesegnet?

Pastor Manuel Ziggel, Kirchengemeinden St. Dionysius Bad Fallingbostel
Friedenskirche Bommelsen

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