Mitgegeben auf den Weg

04. Mai 2024

Und auch modern klingende Namen sind oft weniger neu, als manche so denken. Meist überspringen sie eine Generation und deren Namensgeschmack, um dann wiederaufzutauchen. Emil hieß auch mein Großvater, sein Name kommt aus dem Lateinischen und bedeutet unter anderem „Konkurrent.“ Andere Namen warten noch auf ihre Renaissance, ich habe noch nie einen Jörg getauft. Sein Name hätte auch eine weite Reise hinter sich: Er kommt vom Altgriechischen „Georg“, zu Deutsch „der Mann, der die Erde bearbeitet, oder kurz „Bauer“, über das Spanische „Jorge“ oder über Dänemark-Norwegens Variante „Jørn“, die es ja auch auf Deutsch gibt, nämlich: Jörn.
Die Onomastik erforscht die Herkunft und Bedeutung von Namen – und sie ist eines meiner Steckenpferde. Unsere Familien- und Nachnamen sind dabei noch mal ein eigenes Phänomen. Das muss an anderer Stelle verhandelt werden.
Mein Gegenüber schaut mich nach meinen ganzen Ausführungen ungläubig an. Ich sehe sein Fragezeichen und sage: „Danke, dass du mir bis hierher zugehört hast. Du siehst wir haben uns für unser viertes Kind wirklich einen schönen Namen überlegt. Und es ist mir egal, was du dazu denkst. Ich weiß aber, dass Gott sich auf unser Kind genauso freut – wie wir Eltern.“
Amen.

Du hast uns, Gott, bei unserem Namen gerufen. Habe Dank dafür, dass du jeden Namen hörst und jedes Leben siehst.Vor dir ist jeder Mensch gleich wichtig und gleich wertvoll. Gleichzeitig sind unsere Leben so unterschiedlich, mal laut oder leise, mal fröhlich oder traurig. Schenke uns Mut, unsere Leben so anzunehmen, wie sie sind. Und gibt uns Kraft, das anzupacken, was wir ändern können. Amen.

Pastor Christian Nickel, Kirchenkreis Walsrode und Kirchengemeinde Dorfmark

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