Mitgegeben auf den Weg

20. Januar 2024

„W. W. J. D.“ steht auf einem gewebten Armband, das ich einmal auf einer Jugendfreizeit geschenkt bekam. Sollten Sie mich nun fragen, was diese Buchstaben bedeuten, müsste ich es Ihnen eigentlich schenken. Denn das ist wohl der dazugehörige Brauch. Die tragende Person soll es immer wieder an die Frage erinnern „What Would Jesus Do?“ – also was würde Jesus an deiner Stelle tun?
Eine Frage, die nicht immer einfach oder bequem zu beantworten ist, die aber manchmal trotzdem nur eindeutige Schlüsse zu lässt:
W. W. J. D? Der selbst als Kind nach Ägypten fliehen musste?
W. W. J. D? Der einem römischen Hauptmann und seinem Untergebenen geholfen hat, obwohl sie der Fremdherrschaft angehörten?
W. W. J. D? Der einmal mit einer fremden Frau aus Samaria lebendiges Wasser schöpfte?
W. W. J. D? Der Aussätzige und Blinde geheilt hat, mit Zöllner und Menschen von der Straße zu Tisch saß und so die Integration vorgelebt hat?
W. W. J. D? Der sagt: „Euch hat mein Vater gesegnet! (...) Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich war ein Fremder, und ihr habt mich als Gast aufgenommen. Ich war nackt, und ihr habt mir Kleider gegeben. Ich war krank, und ihr habt euch um mich gekümmert. Ich war im Gefängnis, und ihr habt mich besucht.“ (Mt 25,34ff.)
Ich bin mir sicher, Jesus würde jetzt auf die Straße gehen für unsere Demokratie und gegen jede Form von rechter Menschenfeindlichkeit. Denn seine Nächstenliebe kennt keine Alternative!

Pastor Manuel Ziggel, Kirchengemeinden St. Dionysius Bad Fallingbostel, Friedenskirche Bommelsen

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