Mitgegeben auf den Weg

02. März 2024

„Fehler in der Matrix.“, sage ich halblaut. Wir sind auf Konfi-Fahrt in Berlin und machen brav an einer roten Ampel Halt. Viele andere ignorieren das Rot und queren die vierspurige Straße. Alles wirkt hektisch, nur wir warten auf Grün. Mich beschleicht das Gefühl, diesen Moment schon einmal erlebt zu haben. „Matrix?“, fragt ein Konfi. „Ich meine dieses Gefühl, etwas schon einmal gesehen zu haben. Déjà-Vu sagt man dazu.“, antworte ich.
Der Science-Fiction-Film „Matrix“ spielt mit diesem Gefühl. In einem düsteren Zukunftsbild haben Maschinen fast alle Menschen mit Hilfe eines Computerprogramms versklavt. Es lässt sie eine nahezu perfekte Welt erleben. Den Maschinen gelingt es jedoch nicht, die Herzen aller Menschen zu täuschen. Manche ahnen bei Déjà-Vu-Erlebnissen, dass in der Welt etwas nicht stimmt. Also ein „Fehler in der Matrix“ ist.
Auch die Bibel spielt mit diesem Gefühl und zeigt gleich eine positive Deutung. Da gibt es die schöne Erzählung über zwei Freunde von Jesus auf dem Weg in das Dorf Emmaus. Jesus war vor ein paar Tagen auf grausame Art gestorben und sein Leichnam beerdigt worden. „Das muss doch ein Fehler sein.“, haben die sie gedacht. Ihre Hoffnungen halten an, alles steht auf Rot. Auf einmal taucht neben ihnen Jesus selbst auf – nur ihre Augen erkennen ihn nicht. Erst als sie an einem Tisch sitzen, ahnen sie: „Das haben wir schon einmal erlebt. Wie er das Brot nimmt, den Kelch. Wie er von Gott spricht.“ Dann rufen sie: „Jesus lebt.“
Die Ampel schaltet auf Grün, wir gehen weiter. Unser Leben ist echt, keine Matrix. In ihm begegnet mir überall Hoffnung. Den Emmausjüngern erschließt sich in ihrem Déjà-Vu-Erlebnis eine neue Chance auf ein Leben mit Jesus. Ich freue mich schon auf das nächste Mal, wenn mich dieses Gefühl dazu bringt, die Hoffnung in meinem Leben zu finden.

Pastor Christian Nickel, Kirchenkreis Walsrode und Kirchengemeinde Dorfmark

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