Mitgegeben auf den Weg

30. März 2024

„ ,Hinterm Horizont geht’s weiter.‘ Das müssen wir unbedingt auf Mamas Beerdigung spielen!“, sagt die Tochter.  „Sie hat es so oft gehört und mitgesungen, auch in den letzten Wochen, als sie so krank war.“ Udo Lindenbergs Songtext spricht Menschen an, die die eigene Begrenztheit erfahren müssen. Da ist eine Hoffnung, die den Horizont weitet.
Der Herr ist auferstanden! Jesus lebt! Die Botschaft von Ostern auf den Punkt gebracht. Unglaublich, aber wahr. Ostern sprengt den Horizont!  Denn dass da ein Toter wieder aufsteht und unter den Lebenden weilt, steht quer zum menschlichen Vorstellungsvermögen. Alle Erfahrung sagt: Tot ist tot. Da ist nichts mehr zu machen. So ist das manchmal mit Gott. Er sprengt meinen Horizont. Und das ist gut so. Denn wenn ich mich mit meinem begrenzten Blickfeld zufriedengebe und nie über den Tellerrand schaue, bleibe ich in meinen Vorstellungen gefangen. Ich verlasse die eingefahrenen Gleise nicht. Ostern erzählt die Geschichte von einer grandiosen Horizonterweiterung. Karfreitag, Kreuz, Tod. Nichts ging mehr. Was hatten die Frauen und Männer, die sich zu Jesus hielten, noch zu erwarten? Dann geschah das Unglaubliche! „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, er ist auferstanden.“ Ganz unerwartet bricht der Horizont auf. Jesus lebt! Diese Botschaft hat die Freundinnen und Freunde Jesu aus der Bahn geworfen. Sie wurden von ihren eingefahrenen Gleisen geschubst. Daraufhin mussten und konnten sie neue Wege suchen, zu neuen Horizonten aufbrechen. Und diese Erfahrung trugen sie hinaus in die Welt. Der Herr ist auferstanden! Jesus lebt! Wo mein Horizont endet, ist für Gott noch lange nicht Schluss. Ostern- hinterm Horizont geht’s weiter!

Pastorin Elke Conrad, Ev.-luth. Kirchengemeinde Gilten

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