„Gedanken zur Zeit"

Nachricht 28. Februar 2017

Kennen Sie auch manchmal das Gefühl, sich zurücknehmen zu wollen. Es wird Ihnen zu viel. Man muss sich tatsächlich einen Termin eintragen, an dem bewusst das Wort "frei" steht.
Dieses ging Jesus nicht anders, und ihm gelang es auch nicht immer. Wir können das gut nachvollziehen. Denken wir an die Geschichte der Speisung der 5000, als er sich mit seinen Jüngern nach einem beschäftigten Tag zurück ziehen wollte und ihn dann die große Menge erwartete. Ein anderes Beispiel ist, als Jesus sich in die Wüste zurück zog oder kurz bevor er im Garten Gethsemanä verraten wurde.
Jesus wollte alleine sein, mit seinem Vater, mit Gott in Kontakt im Gebet.
In der Stille können wir Vergangenes verarbeiten, unsere Gedanken sortieren und neue Kraft schöpfen.
Stille aushalten fällt schwer, besonders dann wenn wir einem Gesprächspartner gegenüber sitzen.
Wir sind trotzdem nicht allein, denn Gott ist bei uns. Er hört uns, wenn wir zu ihm reden; er will unser Wegweiser sein.
Als ich an einem Winterabend alleine war, fielen mir diese Zeilen ein:

Stille

Die Abenddämmerung tritt ein
Das Licht schwindet am Horizont

Kein Vogelgezwitscher
Keine Windgeräusche
 
Nur das Knistern des Feuers im Kamin. Nur der Hauch des Atems
 
Stille
 
Gedanken schweifen

Das Gestern
 
Blitzlichter lassen Ereignisse erleuchten Schreie nach Vollkommenheit
 
Stille
 
Das Heute
 
Ich bin
Hier bei mir
Hier bei dir
 
Stille

Gott sei mit mir
Gott sei mit dir

Stille
 
Morgen ist ein neuer Tag



Peter Schulze, Posaunenchor-Obmann im Kirchenkreis Walsrode