Mitgegeben auf den Weg

29. August 2020

Es gibt einige Bilder in der Bibel, liebe Leserinnen und Leser, die prägen sich tief in unsere Seele ein. Das Bildwort aus dem Jesajabuch, das als Thema über der neuen Woche steht, ist so eins:

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.

Es widerspricht unserer heutigen Weltsicht und unserem Alltag: Bei Gott wird nicht weggeworfen, was kaputt oder angeschlagen ist, bei Gott gibt es keine Wegwerfgesellschaft. Bei ihm geht es Ressourcenschonend zu. Er heißt unseren heutigen verschwenderischen Umgang mit dem, was die Erde uns bietet, sicher nicht gut. Weltweit betrachtet haben wir in diesem Jahr schon verbraucht, was die Erde uns in einem Jahr zur Verfügung stellt. Mit unserer Lebensweise treiben wir Raubbau an unserem Lebensraum, als hätten wir mehr davon.

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.

Dieses Wort ist nicht nur Kritik, es macht auch Mut. Z.B. den Kindern, die heute eingeschult werden. Hoffentlich einzigartig ist ihr Start ins Leben. Vieles geht nicht so, wie sie und wir es gern hätten. Wie schon die Schulabgänger*innen und die Berufs- und Studienanfänger*innen müssen sie ungewohnte Hürden überwinden. Manche prophezeien Ihnen deshalb Nachteile für ihren ganzen Werdegang. Da sind wir in der Verantwortung alles zu tun, dass das nicht geschieht, Eltern und Schule, Kommune und Kirche. Überwundene Herausforderungen machen stark, übersprungene Hürden machen Mut, auch weitere im Leben zu meistern.

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.

Die Diakonie ist übrigens auch für Kinder da, fragen Sie gern nach!

Rosl Schäfer, Diakonisches Werk Walsrode