Man nehme …
Man nehme einen Menschen, egal wie alt. Man benetze ihn dreifach mit Wasser "im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes". Fertig ist die Taufe.
Das ist nur das Grundrezept - für Notzeiten.
Zum Glück können wir das Rezept meistens deutlich verfeinern. Dann feiern wir einen Taufgottesdienst mit Musik und Liedern, mit Eltern, Paten, Großeltern und Pastorin oder Pastor. Hinterher gibt es noch ein Fest mit netten Gesprächen, mit Essen und Trinken.
Aber wie gesagt: Das Grundrezept ist viel simpler - und macht auch satt.
Und wie das auch beim Kochen ist mit Grundrezepten: Es ist gut sie zu kennen und sie anzuwenden. Alles andere, das ist schön, aber nicht dringend erforderlich. Und es ist variabel.
Es wird erzählt, dass Martin Luther sich in schwierigen Lebenssituationen (davon hatte er genug) aufgeschrieben hat: "Ich bin getauft". Weil er wusste, das ihm die Taufe nie wieder weggenommen werden kann. Sie ist ein Beweis für die Zusagen Gottes an uns Menschen. Da kann passieren was will.
Für Luther ist sozusagen die Taufe das Grundrezept seines Lebens geworden. Zum Glück hat er es oft auch viel besser gehabt.
Am kommenden Sonntag feiern wir in Walsrode ein Tauffest um 10.30 Uhr im Gottesdienst. Eltern bringen die Kinder mit, auch Erwachsene könnten getauft werden, wenn sie es selbst wollen. Wasser und Taufende stellt die Kirchengemeinde. Das ist das Grundrezept.
Paten reisen zum Teil von weiter weg an. Wir feiern Gottesdienst, natürlich mit Musik.
Hinterher gibt es ein Tauffest. Diesmal nicht im Kreis einer Familie sondern im Kreis der Gemeinde, in die hinein gerade vorher getauft wurde. Mit Essen und Gesprächen, mit Getränken und Fröhlichkeit.
Auch so kann man Taufe feiern. Eine Variation des Grund-Rezeptes.
Wichtig ist aber, dass es satt macht und gefällt.
Wichtig ist, dass wir begreifen: Die Taufe ist eine Grundlage des Lebens mit Gott. Denn er sagt uns zu: "Ich bin bei Euch alle Tage." Das zeigt die Taufe. Kommen Sie doch dazu!
Superintendent Ottomar Fricke, Kirchenkreis Walsrode