„Mitgegeben auf den Weg"

Nachricht 13. August 2015

Der kleine Tag

Kennen Sie das Kindermusical „Der kleine Tag"? In der Kirchengemeinde Kirchboitzen ist es am vergangenen Wochenende vom Kinderchor aufgeführt worden. Es hat folgenden Inhalt: Im Himmel wartet ein „neuer" Tag auf seinen Einsatz. Er erlebt, wie sich im Himmel die sogenannten „großen Tage" mit stolz geschwellter Brust breit machen. „Große Tage", das sind die Tage, an denen Kriege begannen oder beendet wurden; an denen ein Mensch eine große Erfindung machte oder ähnliches. All diese „großen Tage" sitzen in den ersten Reihen der Jahrestage. Dem „kleinen Tag", der noch auf seinen Einsatz wartet, wird ganz mulmig zumute. Dann endlich fällt er durch das Himmelsloch nach unten auf die Erde - und er macht denkwürdige Erfahrungen: Nachbarn helfen einander beim Umzug, eine Mutter findet einen neuen Zugang zu ihrer halbwüchsigen Tochter, ein Mädchen bekommt zum Geburtstag einen Hund geschenkt und bringt ihn mit in die Schule – sehr zur Freude ihrer Mitschüler; eine Familie kann den Abend ganz unbeschwert am Lagerfeuer verbringen.
Als die Sonne am Horizont verschwunden ist, kehrt der „kleine Tag" wieder in den Himmel zurück und berichtet seine positiven Erlebnisse. Die anderen, auch die „großen Tage" hören von diesen friedlich-schönen Begebenheiten - und lachen den „kleinen Tag" aus! In ihren Augen ist das nichts Großes, was der „kleine Tag" da erlebt hatte.
Genau ein Jahr später kommt wieder ein „kleiner Tag" auf die Erde. Er traut seinen Augen und Ohren kaum, denn die Menschen feiern dieses Datum! Als er nachfragt, erfährt er den Grund: Der „kleine Tag" von vor einem Jahr war der bisher erste Tag, an dem weltweit nichts Böses geschah. Völlig perplex kommt der „Jahrestag" abends in den Himmel zurück und berichtet den „großen Tagen" sein Erleben. Daraufhin müssen alle „Protz-Tage" ihre Wahrnehmung des „kleinen Tages" überdenken. Sie stellen fest, dass die Menschen ein Gespür auch für die „kleinen, großen Tage" haben. Ja, Menschen merken, wenn Friede und Glück herrschen, wenn Zufriedenheit und Freude da sind - und streichen sich diesen Tag eventuell sogar in ihrem Kalender an.

So wünsche ich Ihnen, dass Sie in den kommenden Sommerferien viele dieser „kleinen Tage" erleben, an die Sie sich gern erinnern. Und wenn Sie einen Tag bewusst als friedlichen, als unbeschwerten Tag wahrgenommen haben, dürfen Sie sich gern hinsetzen und auch Gott dafür danken.

Pastor Claus van Veldhuizen

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