„Mitgegeben auf den Weg"

Nachricht 19. Dezember 2015

Die Könige und das Kind

Mittendrin im Advent sind wir. Weihnachten ist nur noch ein paar Tage entfernt. Die Reise zur Krippe ist fast geschafft. Von allen im Stall versammelten haben die Könige den längsten Weg zur Krippe. Wochenlang sind sie unterwegs, folgen einem Stern, erwarten einen König, dem sie ihre kostbaren Geschenke bringen können: Reichtum, den Zuspruch der Nähe Gottes, Medizin. Gold, Weihrauch und Myrrhe. Groß sind ihre Erwartungen, auf „ihresgleichen“ zu treffen.
Als sie bei dem Kind ankommen, sind sie überrascht. Doch sie beugen die Knie vor dem Kind im ärmlichen Stall. Sie geben gerne, gerade im Angesicht der Not. Sollten sie Angst gehabt haben, ändert sich das an der Krippe. Sie geben aus Freude. Angst verhindert Geben, Sorge um die eigene Sicherheit verhindert den Blick auf die Not des anderen. Geben ist schön. Wie viel brauche ich wirklich? Was kann ich geben, um zu helfen? Diese Fragen gehören zum Advent.
Ich bin von jedem und jeder beeindruckt, der oder die unsere Welt besser und gerechter machen will. Ich sehe, dass ich reich beschenkt bin und mir weniger Sorgen machen muss als viele andere bei uns und auf der Welt. Ich will geben aus dankbarem Gewissen. Geschenke aus Dankbarkeit sind nicht mit Gold zu bezahlen. Die Könige im Stall beugen ihre Knie vor dem Gotteskind und erfahren im Gebet: Wie Gott dieses Kind liebt, so liebt er uns und so gehören wir ihm. Gott ist unser Schutz.

Silke Kuhlamm, Pastorin in Bad Fallingbostel

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