„Gedanken zur Zeit"

Nachricht 01. März 2016

Nein, so kann es nicht weitergehen. Immer mehr Gerümpel hat sich in unserem Keller angesammelt. Es wird Zeit, gründlich auszuräumen, denn mir ist klar: Mindestens die Hälfte von dem, was da rumliegt, werde ich nie wieder ge-brauchen. Doch als ich mich dann ans Werk mache und einzelne Gegenstände in die Hand nehme, kommen mir Zweifel: Wegwerfen oder nicht?
Jeder Gegenstand ist mit Erin-nerungen verbunden. Und außerdem: Vielleicht kann er ja doch noch einmal zu etwas nütze sein.
Ich komme ins Nachdenken. Wie viel „Gerümpel“ schleppe ich auch im übertragenen Sinn mit mir herum: Gedanken, die mich belasten. Verpasste Möglichkeiten, denen ich nachtraure.
Ich lese den Wochenspruch für den Sonntag Okuli: „Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“ Zweifellos bringe ich auch einen Schatz aus der Vergangenheit mit. Was wäre ich ohne meine Erfahrungen? Aber es gibt eben auch manches, was mich lähmt und mich daran hindert, entschlossen nach vorne zu schauen.
Ohne Ballast lebt es sich leichter. Also werfe ich manches von dem, was sich in unserm Keller findet, dann doch in den Müll, anderes verschenke ich. Und wie ist das mit dem „seelischen Gerümpel“? Da lässt sich nicht ganz so leicht entsorgen. Aber ich kann es Gott anvertrauen und so einen freien Blick nach vorne gewinnen.

Maike Becker-Petzold, Pastorin am Heidekreis - Klinikum Walsrode

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