„Mitgegeben auf den Weg"

Nachricht 09. Februar 2017

Einmal im Monat feiern wir Gottesdienst in Frankenfeld.
In der Friedhofskapelle. Wenn ich vor dem Altar, stehe fällt mein Blick auf ein Getrei-defeld. Ich sehe es in ganz un-terschiedlichen Farben vor mir, in gelben, rötlichen, blauen und grünen Schimmer. Das liegt nicht an dem Feld selbst, sondern an den farbigen Kirchenfenstern. Jedes dieser Fenster wirkt wie ein Filter und verändert meine Wahrnehmung. Da mir das bewusst ist, würde ich nie behaupten:„Das Feld ist gelb.“ Oder: „Das Feld ist rot. Und: „Wer etwas anderes sagt, hat Unrecht.“
Aber wie ist das sonst in meinem Alltag? Was gibt es da alles für Filter, die meine Wahr-nehmung bestimmen?
Diese Filter sind mir oft nicht bewusst: Meine Herkunft,  meine  Moral- und Wertvorstellungen, meine Vorurteile. Viele Menschen heute sind nur noch bereit, die Nachrichten zur Kenntnis zu nehmen, die ihre Meinung bestätigen. Was dem widerspricht, lehnen sie ab oder erklären es einfach zur Lüge. Wenn ich in der Bibel die Ge-schichten von Jesus lese, insbe-sondere seine Gleichnisse, fällt mir auf, wie Jesus immer wieder bestimmte Vorgänge in einem neuen Licht erscheinen lässt, wie er Menschen dazu bringt, umzudenken und nicht einfach an alten Vorurteilen festzuhalten. Ein Musterbeispiel ist für mich Matthäus 20, 1-16, das Evangelium des letzten Sonntags. Es lohnt sich in der Bibel zu lesen. Sie weitet den Blick.

Diedrich Petzold, Pastor in Rethem
 

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