Auferstehen mitten am Tag
vom Eise befreit sind Ströme und Bäche, die Knospen sprengen auf, es grünt so grün, die Natur schlägt ein neues Kapitel auf. Und auch Gott schenkt mit Jesus neues Leben. Bis zum Äußersten hat dieser wunderbare Mensch für den guten Gott Zeugnis abgelegt. Noch im Sterben kehrte er die unter seinem Kreuz Trauernden zueinander, dass wir einander liebevoll annehmen. Jesus setzte den herrischen Rachegott außer Kraft und den eiskalten Menschen; er setzt den Gott der Liebe ein und den mitfühlenden Menschen.
Und das ist Ostern: Nicht aus und vorbei ist er, sondern intensiver ist er hier. Sein Glaubensmut geht mit uns durch die Zeit. Christus aufersteht in jedem Trösten und Teilen, in Heilen und Streicheln, in Helfen und Anfang schaffen.
Er hat dem Tod die Macht genommen; nicht so, als wäre sein Körper wiederhergestellt. Sondern: Die Liebe ist stärker als der Tod. Immer hat uns die Liebe in Arbeit. Auch wenn wir uns nur als Raupen sehen, wird doch daraus ein Schmetterling.
Gut, dass wir Ostern im Frühling feiern. Wo vorher Dürre, Kahles war, da tanzt das Leben. Frühlingserwachen lässt die Kraft von Jesu Auferstehung erahnen. Vor uns Zukunft, Wandel, Neuland – ich, du im Werden, unverloren, für Besseres, Schöneres, Heileres bestimmt.
Wenn sogar unser Lebensende in ein neues Anfangen verschlungen wird, haben wir allen Grund, vor uns Neues zu sehen. So verbanne alles Schattenhafte entschlossen; alles Starre in dir lass strömen; mach deine Kräfte flüssig. Lass die Furcht vor dem Tod, lass die Furcht vor dem Leben. Staune und Lache, Ostern ist.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Osterzeit.
Thomas Delventhal, Pastor