„Mitgegeben auf den Weg"

Nachricht 07. Juni 2017

Wie neu geboren

„Ich fühle mich wie neugeboren“ – das sagen wir manchmal mitten im Alltag in eigentlich relativ banalen Momenten: nach einer erfrischenden Dusche an einem heißen Sommertag,  einem kräftigen Essen nach großer Anstrengung. Wir meinen damit: Jetzt geht es mir besser, jetzt habe ich neue Kraft, neuen Schwung, jetzt kann ich noch einmal neu – vielleicht auch anders – an eine Sache herangehen. Es heißt also auch so etwas wie einen neuen Blick, eine andere Sichtweise zu bekommen.
Genau das, was man braucht, um Gottes Wirken in unserem Leben zu erkennen. „Nur wenn jemand von Neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes sehen“, sagt Jesus zu dem Schriftgelehrten Nikodemus und dieser antwortet: „Wie kann das gehen? Kann man denn in den Mutterleib zurückkehren?“ (Johannes 3) Nein, das können wir nicht, aber die Welt mit anderen Augen sehen, Spuren Gottes in unserem Leben finden. Bei einem Beinah-Unfall nicht nur „Glück gehabt“ murmeln und auf den Anderen schimpfen, sondern auch ein kleines Dankgebet gen Himmel schicken. An Gottes Einfluss glauben, wenn Menschen wieder vorsichtig zusammenfinden, die sich lange aus dem Weg gegangen sind.  Beweisen lässt sich das nie. Jesus vergleicht den Geist Gottes mit dem Wind, den wir nicht sehen, aber spüren, den wir nicht festhalten können und der doch Leben verändert.  Ich hoffe, wir erleben viele solche Momente, in denen wir uns wie neugeboren fühlen.

Sabine Half

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