Gedanken zur Zeit

15. August 2018

Alle Kinder lieben es. Viele Erwachsene auch. Denn es macht Spaß. Es vertreibt die Langeweile. Man kann es draußen ebenso tun wie im Haus. In unzähligen Varianten. Es geht ums Spielen. Ganz gleich ob es Bewegungsspiele oder sportliche Wettkämpfe sind, Karten-, Würfel- oder
Brettspiele, Computer- oder Rollenspiele – das Spielen verbindet Menschen, dient der Pflege von Freundschaften ebenso wie dem Zeitvertreib, und es hält irgendwie jung. Beim Spielen darf auch ein alter Mensch wieder ein bisschen Kind sein.
Manche halten das Spielen jedoch für Zeitverschwendung. Eine unnütze, unproduktive Tätigkeit, mit der man viel Zeit verbringt, die man eigentlich sinnvoller nutzen könnte. Solche Leute waren es wohl, die damals die Kinder von Jesus fernhalten wollten. Sie dachten: „Warum soll dieser große Mann seine wertvolle Zeit mit den Kleinen verschwenden, die doch noch nicht verstehen, was er zu sagen hat?“ Doch Jesus gibt ihnen eine erstaunliche Antwort: „Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.“ Hier können wir Erwachsenen einmal etwas von den Kindern lernen: nämlich die Welt nicht so „erwachsen“ zu sehen, nicht ständig mit Kosten-Nutzen-Erwägungen zu fragen, ob dies oder jenes mir etwas bringt, sondern sie spielerisch zu entdecken, mit Neugier und Spaß an den „unnützen“ Dingen, die Erwachsene manchmal kaum noch wahrnehmen. Kinder sehen die Welt nicht allein als ein Reich menschlicher Möglichkeiten, die nützlich und gewinnbringend sein mögen, wenn wir etwas daraus machen. Sondern sie erkennen die Welt leichter als ein wunderschönes Geschenk, das wir selber nicht erschaffen können, in dem wir aber täglich etwas Neues erleben dürfen, das Liebe und Freude in unser Leben bringt. Kurz gesagt: das Reich Gottes empfangen wie ein Kind. Wenn wir Erwachsenen das lernen wollen, kann die Freude am Spielen ein guter Anfang sein. Viel Spaß!

Pastor Bernd Piorunek, Düshorn und Ostenholz

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