Mitgegeben auf den Weg

31. Mai 2018

Trotzdem loben

Der heutige Bibelvers der Losungen kommt aus Psalm 103,22b
Lobe den Herrn, meine Seele!
König David, der Schreiber dieses Psalms, verwendet eine Formulierung, die in den Psalmen häufiger auftritt: „Lobe den Herrn, meine Seele!“ - ein Imperativ. Er befiehlt quasi seiner Seele Gott zu loben. Dieses „Loben“ kann man heute mit „groß machen“, „wertschätzen“ oder „anerkennen“ beschreiben. Aber auch mit „Singen“.
Meine Frau und ich machen seit vielen Jahren Gospelmusik und was ich immer bei Chortreffen oder Workshops erwähne ist, dass Gospelmusik auch so eine Imperativ-Komponente hat. Da gibt es Songs wie „Praise the Lord all ye nations“ oder „My soul doth magnify the Lord“. Vor dem geschichtlichen Hintergrund der schwarzen Sklaven in Amerika sind solche Lieder erstaunlich, denn sie sind Loblieder, die unter menschenverachtenden Umständen entstanden sind. Hier fühlt man den echten Hilfeschrei eines Volkes zu einem starken und helfenden Herrn. Und Gott war und ist mitten in den widrigsten Situationen präsent. Und wo er ist, da verändert sich etwas. Die Bibel sagt: „Gott wohnt im Lobpreis seines Volkes.“ (Ps. 22)
Ein Beispiel, das ich gerne benutze, ist der Vergleich eines Thermometers mit einem Thermostat. Ein Thermometer zeigt die Raumtemperatur an. So sind wir: Wir jammern, wenn etwas schiefläuft und sind fröhlich, wenn alles richtig erscheint. Ganz anders ein Thermostat: Man setzt es auf die gewünschte Temperatur und dann ändert sich der Raum.
Mögen wir lernen, den der alleine wirklich helfen kann anzurufen und groß zu machen. Auch, oder gerade wenn wir uns nicht danach fühlen.

Markus Haist, Auferstehungsgemeinde Uetzingen

Übersicht Andachten