Mitgegeben auf den Weg

18. September 2018

Weinen erlaubt!

Weinen erlaubt!
Wann hast du in letzter Zeit so richtig vor Freude, Trauer, Schmerzen oder Leid geweint? Weinen. Das machen doch nur Weicheier. Nein. Weinen ist erlaubt und keiner braucht sich zu schämen. Kannst du dir vorstellen, dass Jesus selbst geweint hat, weil er einen schweren Weg gehen muss. Kannst du dir vorstellen, dass Gott alle deine Tränen sammelt.
Ein Psalmbeter hat ein getrostes Vertrauen in schwerster Not und dieser weiß: „Sammle meine Tränen in deinen Krug; ohne Zweifel, du zählst sie“ Psalm 56,9. So betet ein Mensch. Ein Mensch in großer Not.
Ich spüre, wie Gott mit meinem Kummer umgeht. So handelt Gott, wenn ich meine Traurigkeit oder Freude nicht halten kann.
Ich erinnere mich an wunderbare Freudentränen. Ich erinnere mich an Situationen, wo ich ohne Scheu die Tränen laufen lassen kann. Gott lässt Tränen nicht verdunsten und versickern. Es gibt Tränen des Kummers. Ich kenne Tränen bei endgültigen Abschieden und Tränen des Zweifels. Tränen der Sehnsucht nach Wiedergutmachung und Vergebung. Wertvolle Tränen, die gar nicht zu zählen waren. So erkenne ich tränenverschwommen den Gott, der ja Tränen zählt.
Du darfst in eine Richtung weinen. Ich darf meine Tränen in eine Richtung abgeben, wegweinen!
Du brauchst keine Angst haben wegen deinen Tränen.
Es ist super, dass Gott die Gründe meiner Tränen kennt und sie in einem Krug vor Augen hat. Ich bekomme wegen jeder geweinten Träne eine Hilfe von ihm. Egal ob es die bewussten Tränen sind, die ich bei anderen geweint habe oder die verborgenen Tränen, die ich noch nicht gezeigt habe. Ich mache dir Mut zu weinen. Es tut gut. Es tröstet und befreit.

Björn Völkers, Gemeinschaftspastor Landeskirchliche Gemeinschaft

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