Gedanken zur Zeit

17. Juli 2019

Klimaveränderung – analog und digital

Früher sangen wir: „Wann wird mal wieder richtig Sommer…“ Heute heißt es in der Zeitung: „Der Sommer hat seine Unschuld verloren.“ Alle reden vom Klimawandel. Trocken ist es geworden. Die Situation in der Landwirtschaft ist angespannt. „Du hast doch einen guten Draht nach oben“, sagt ein gestern ein Landwirt zu mir im Gespräch. „Kannst Du Dich nicht mal für Regen einsetzen?“ Gebete sind keine Zaubersprüche und Glauben ist keine Wunscherfüllung. Aber wie wäre es, wenn wir – Menschen, die sich Christen nennen – Klimaveränderer wären? Wie wäre es, wenn wir damit ernst machen würden, dass wir Achtung vor der Natur haben, in der wir Gottes Schöpfung sehen. Was würde aus unserem Fleischkonsum, aus unseren Flugreisen, aus unserem Griff nach Produkten, die in Plastik abgepackt sind? Wir können uns das Leben sehr leicht machen, aber die Last der Folgen tragen am Ende wir selbst und die kommenden Generationen.

Auch das zwischenmenschliche Klima bedarf der Veränderung. Es darf nicht sein, dass Menschen in Rathäusern beschimpft werden, dass Politiker um ihr Leben fürchten müssen. In den digitalen Medien ist ein Ton selbstverständlich geworden, der mir Angst macht – auch von Seiten mancher Politiker, die eigentlich eine Vorbildfunktion ausüben sollten.

Aber so weit brauche ich gar nicht zu gehen: Es reicht ein Spaziergang im Ort. Rücksichtslosigkeit auf Fußwegen und auf der Straße kann ich täglich beobachten. Wir brauchen dringend Klimaveränderer – Menschen, denen am Wohl aller gelegen ist, Menschen, die nicht nur um sich und ihre kleine Welt kreisen. Es gibt diese Menschen. Sie suchen das Gespräch, engagieren sich für andere. Sie überlegen miteinander, wie wir etwas besser machen können. Sie machen Fehler und lernen daraus. Sie wagen Veränderung. Danke an alle, die sich um ein gutes Klima bemühen.

Pastorin Heike Burkert, Bad Fallingbostel und Bommelsen

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