Mitgegeben auf den Weg

23. März 2019

Kennen Sie das auch von sich?

Ich gehe in Gedanken durch, was ich in den kommenden Wochen alles zu erledigen habe. Und bekomme dabei das Gefühl,  dass die vielen  Anforderungen mich zu erdrücken drohen.
Dann erinnere ich mich gerne an einen Abschnitt aus dem Buch „Momo“ von Michael Ende. Dort erzählt der  Straßenkehrer Beppo der kleinen Momo von seiner Arbeit: „Siehst du, Momo, manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schreck­lich lang; das kann man niemals schaffen, und dann fängt man an, sich zu beeilen. Und man kriegt es mit der Angst, und zum Schluss ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr."
Dann sprach er weiter: „Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken. Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Dann macht es Freude; dann macht man seine Sache gut und kommt nicht aus der Puste."
Natürlich geht es für mich privat und beruflich nicht ganz ohne langfristige Planung. Aber wichtig ist es mir, mich gelassen auf das zu  konzentrieren, was ich heute zu erledigen habe, ohne mich dabei von dem Gedanken  an die weitere Zukunft lähmen oder sogar entmutigen zu lassen. Und ich habe auch oft die Erfahrung gemacht, dass es nichts nützt, sich zu viele Gedanken über die Zukunft zu machen, weil vieles sich ganz anders und besser fügt, als ich es womöglich in meinen Gedanken ausgemalt habe.
In der Bergpredigt hat Jesus gesagt: „Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen.“

Maike Becker-Petzold, Pastorin am Heidekreisklinikum Walsrode
 

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