Starenfreude
Mit lauter Freude und ausgelassener Lebendigkeit fliegt ein Schwarm Stare von einem Kirschbaum zum nächsten. Es gibt vor meinen Fenstern vier Kirschbäume, die jetzt gerade von fünfzig oder mehr Staren besucht werden. Für wenige Minuten besetzen sie einen der Bäume. Ihre Freude an dem leckeren Fund ist nicht zu überhören oder zu übersehen. Und: sie ist einfach ansteckend.
Dann wird es für einige Minuten etwas stiller. Nahrungsaufnahme. Ich kann zusehen, wie die Stare sich über ihren Fund hermachen. Zumindest bilde ich mir diese Freude der Stare ein.
Dann wird es still. Wie auf ein Kommando verschwinden alle Stare. Weit und breit ist kein Star zu hören oder zu sehen.
Wenig später sind sie wieder da, die Stare. Sie haben jetzt die Vogeltränke entdeckt. Zu anderen Zeiten holen sich Bienenvölker aus der Nachbarschaft Wasser aus dieser Tränke. Jetzt besetzen die Stare das Wasser als ihre „Badeanstalt“. Die Bienen haben sich auf und davon gemacht. Die Stare haben die Vogeltränken-„Badewanne“ als Nachtisch entdeckt. Ihre Freude ist ansteckend.
Schön, dass ich so selbstverständlich an ihrer Freude teilhaben kann.
P.i.R. Wilfried Niggeloh, Ahlden