Mitgegeben auf den Weg

26. September 2019
Peter_Schulze
Bild: Peter Schulze

Was hülfe es den Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? Matthäus 16,26

dieser Monatsspruch für September, der Beginn der Herbstzeit hat es in sich. Herbst ist eine Zeit, in der wir ernten. Ganz bildlich - das Korn ist bereits in den Speichern, es folgt die Kartoffel- und Mais ernte in unserer Region. Im Herbst ziehen wir eine Bilanz. Wir schauen auf das, was wir erreicht haben oder was noch offen ist und bereiten uns auf den langen Winter vor. Nun mahnt uns der Monatsspruch davor, nicht übermütig zu werden, so dass wir keinen Schaden an unserer Seele nehmen. Wir werden aufgefordert, in den Spiegel zu schauen. Leider hat Erfolg oder ganz altruistisch zu sein zwei Seiten. Es kann dazu führen, dass wir nicht mehr alles, vor allem uns selbst nicht mehr im Blick haben und wir Schaden an unserer Seele nehmen. Wenn wir zu ambitioniert sind oder nur immer noch mehr wollen, mitunter nur noch egozentrisch handeln, kann dieses schädlich sein. Dieses führt zu Konflikten in Beziehungen, in einem Betrieb, in einer Mitarbeiterschaft jeglicher Art.
Erinnern wir uns an die Geschichte von: „Der Fischer und seine Frau“. In dieser Geschichte wird berichtet wie Ilsebill, die Frau des Fischers, in ihren Wünschen maßlos war. Während die Wünsche nacheinander erfüllt werden, steigt das Unwetter und die Wellen über dem Meer werden immer höher. Schließlich will Ilsebill wie der liebe Gott sein. Die Wellen zerstören den zweitletzten erfüllten Wunsch, das Schloss und Ilsebill landet wieder im dem schlichten Fischerhaus, aus dem sie stammt. In dieser Geschichte wird deutlich, wie die Seele Schaden nimmt. Immer mehr wollen führt nicht unbedingt zu einem guten Ende.
Wie schaffen wir es eine Balance zu halten? Ich darf für mich sorgen und auch auf mein Wohlbefinden achten.  Im zweiten Gebot heißt es: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Bei aller Zuwendung anderen gegenüber im Alltag muss auch noch Platz für mich sein. Ansonsten bricht das Kartenhaus zusammen.
Beide Extreme, immer mehr schaffen und haben zu wollen oder sich ganz für andere aufzugeben, nehmen Schaden an meiner Seele.
Möge Gott mir zu dieser Balance verhelfen, denn auch in dieser Woche geht ER jeden Schritt mit mir.

Peter Schulze, Posaunenchorobmann im Kirchenkreis Walsrode

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