Mitgegeben auf den Weg

26. Oktober 2019

Du siehst die Dinge, wie du bist...

„Du siehst die Dinge, wie du bist, nicht wie sie sind“ sagte neulich ein Freund zu mir. Ich hatte mich bei ihm über einen gemeinsamen Bekannten beklagt, oder besser gesagt, mich beschwert. Also: Ich hatte mich einfach geärgert und von ihm runtergeputzt gefühlt.
Mein Freund sagte: „Du ärgerst Dich über das Verhalten Deines Freundes. Du fühlst Dich gekränkt und ablehnt. Doch wenn Du Dir selbst mal zuhörst, merkst Du, dass Du oft ganz genau so redest wie er; Ihr könntet Zwillinge sein. Du kämpfst gegen Dein eigenes Spiegelbild, das Du in Deinem Gegenüber siehst.“
Das mochte ich natürlich überhaupt nicht gerne hören; doch mein Freund fuhr fort: „Du solltest das, was ich Dir jetzt sage, nicht als Vorwurf hören, sondern als eine Möglichkeit, Dich selbst etwas besser kennenzulernen und zu verstehen. Wenn Du Dich beobachtest oder Dir selbst mal zuhörst, schaust Du wie in einen Spiegel. Nimm das, was ein anderer Dir sagt, einfach mal als Geschenk. Höre es als Chance, Dein eigenes Denken und Reden zu verändern. Unseren gemeinsamen Freund wirst Du durch Deinen Ärger sicher nicht verändern.
Doch wenn Du Dich selbst etwas besser kennen gelernt hast, kannst Du selbst entscheiden, ob Du Dich ärgern willst oder ob Du Dein Zuhören und Dein Denken verändern willst. Und vielleicht kannst dann sogar unserem gemeinsamen Freund „Danke“ sagen, weil er Dich auf eine neue Spur gesetzt hat. Du wirst Dich dann selbst besser verstehen und akzeptieren. Und dann ist es auch egal, was andere sagen oder denken.“

P.i.R. Wilfried Niggeloh aus Ahlden

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