Mitgegeben auf den Weg

07. Dezember 2019

Der andere Adventskalender

Mittlerweile sind schon etliche Türchen am Adventskalender geöffnet. Jeder Morgen startet mit einer kleinen Freude, wenn man wieder hinter eine Tür blicken kann und dort eine kleine Überraschung oder Süßigkeit findet.
Ich habe kürzlich von einer Familie gehört, die sich einen ganz anderen Adventskalender ausgedacht hat. Man könnte ihn vielleicht einen „Dankkalender“ nennen.
Die Kinder haben im ganzen Haus Zettel mit den Nummern 1-24 verteilt. Man muss also jeden Tag suchen. Und wenn man dann die Nummern gefunden hat, ist da eigentlich … nichts. Also nichts Neues. Kein Geschenk oder so. Es ist einfach ein Zettel mit einer Nummer, der zum Beispiel am Kopfkissen klebt. Hat man also einen Zettel am Kissen gefunden, so soll man sich dieses Kissen einmal genauer anschauen als sonst, und sich daran freuen, dass man es hat.
Je länger ich darüber nachdenke, gefällt mir dieser Adventskalender immer besser. Ich würde einen Zettel an unsere Heizung kleben. Wie gut, dass ich nicht frieren muss! Ein anderer Zettel käme an die Apfelsinen. Dieses Obst hier im Winter genießen zu dürfen ist doch etwas Besonderes. Ein solcher Adventskalender macht einem klar, dass es viele Menschen gibt, die diese Dinge, die ja für uns so selbstverständlich sind, nicht haben. Die haben kein Kissen, die müssen frieren und manche haben nichts zu essen.
Vielleicht „bastel“ ich mir im nächsten Jahr auch solch einen Adventskalender. Da öffne ich keine Türchen, sondern da werden mir die Augen geöffnet für das, was schon da ist. Und dafür bin ich ganz schön dankbar.

Claus van Veldhuizen, Kirchengemeinde Kirchboitzen

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