Mitgegeben auf den Weg

19. Dezember 2020

„Alle Jahre wieder..“

In vielen Familien folgt die Feier des Weihnachtsfestes einem festen Ablauf.  Zur  immer gleichen Zeit wird ein Gottesdienst besucht, dann folgt die häusliche Feier mit ihren seit vielen Jahre gepflegten Ritualen.
In diesem Jahr aber ist alles anders.  Angefangen mit der Frage, mit wem man feiern kann, bis hin zur Entscheidung, wie man es mit dem Gottesdienstbesuch halten will.
Viele Gemeinden haben ihre Gottesdienste am Heiligen Abend nach draußen verlegt; manche haben auch Gottesdienste ins Internet gestellt. Und auch im Radio und Fernsehen werden  Gottesdienste übertragen.
Schon vor einigen Wochen haben wir in der Familien über die Frage gesprochen, was wir tun wollen, falls uns der Besuch eines Gottesdienstes am Heiligen Abend nicht möglich sein sollte.
Einen Fernsehgottesdienst anschauen? Die Predigt anzuhören, kann ich mir noch gut vorstellen. Aber ansonsten reicht es mir nicht, nur einen Gottesdienst auf dem Bildschirm zu verfolgen.
Ich habe deshalb den Vorschlag gemacht, am Heiligen Abend eine Hausandacht zu feiern, ohne großen Aufwand und Vorbereitung: Ein paar Lieder singen, die Weihnachtsgeschichte vorlesen, vielleicht auch noch ein Gedicht oder einen kurzen besinnlichen Text. Und zum Schluss das „Vater Unser“ beten.  Das auf jeden Fall.
Denn vor einigen Jahren habe ich im Gottesdienst am Heiligen Abend in Kirchwahlingen das „Vater Unser“ vergessen. Meine Kinder und selbst meine weit über 90 Jahre alte Mutter  haben mich damals das ganze Weihnachtsfest damit aufgezogen und mich wechselweise mit „Vater unser“ und „Unser Vater“ angeredet. 

So etwas möchte ich mir in diesem Jahr denn doch gerne ersparen.

Ich wünsche Ihnen allen trotz aller schmerzlichen Einschränkungen ein schönes und gesegnetes Weihnachtsfest.

Diedrich Petzold, Pastor  i. R.

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